Der Herr der Ringe Wiki
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Spruch der Noldor, auch Fluch der Noldor, Fluch des Mandos, der Spruch oder einfach der Fluch bezeichnet die Weissagung des Mandos gegenüber den Noldor, weil diese sich dem Willen der Valar nicht beugen wollten.

Dieser Fluch, von Mandos verkündet im Auftrag von Manwë, galt besonders Feanor, seinem ganzen Haus und allen die ihm folgten. Denn Feanor war es, der die Noldor sowohl zum Aufruhr gegen die Valar angestiftet, als auch den Sippenmord von Alqualonde angezettelt hatte. Unter den Verfluchten war auch Frau Galadriel, die spätere Herrin von Lothlórien. Wenngleich sie am Sippenmord nicht beteiligt war und Feanor hasste, schloss sie sich trotzdem dem Aufstand der Noldor gegen die Valar an. Und so traf auch sie der Fluch. Sie wurden nun zu Verrätern und als die verbannte Schar auf dem Weg nach Mittelerde die nördliche Grenze von Aman erreichte, traf sie der Fluch. Im Quenta Silmarillion Kapitel IX Seite 131 f. wird dazu Folgendes berichtet:

>> Dort [am Rand der Einöde von Araman] erblickten sie plötzlich eine dunkle Gestalt, die auf einem hohen Felsen stand und auf das Ufer herabsah. Manche sagen, kein geringerer Bote Manwës als Mandos selbst sei es gewesen. Und sie hörten eine laute Stimme, würdig und schrecklich, die ihnen gebot, zu halten und zu hören. Und sie hielten alle und standen still, und vom einen Ende des Zuges bis zum andern vernahm man die Stimme, wie sie den Fluch und das Urteil sprach, welche die Weissagung des Nordens und der Spruch der Noldor genannt werden. Vieles kündete sie in dunkler Rede voraus, das die Noldor erst später verstanden, als das Unheil wirklich hereingebrochen war; alle aber hörten den Fluch, der über jene gesprochen wurde, die nicht bleiben wollten, noch das Urteil und die Vergebung der Valar erbitten.

"Ungezählte Tränen sollt ihr vergießen; und die Valar werden Valinor gegen euch umzäunen und euch ausschließen, so daß kein Echo von euren Klagen über die Berge dringt. Auf dem Hause Fëanor liegt der Zorn der Valar, vom Westen bis in den fernsten Osten, und so auf allen, die ihm folgen. Ihr Eid wird sie treiben und sie doch betrügen und ihnen immer wieder jene Schätze entreißen, nach denen sie zu jagen geschworen. Zu bösem Ende wird alles sich wenden, was sie wohl beginnen; und dies geschehe durch Verrat des Bruders am Bruder und durch Furcht vor Verrat. Die Enteigneten sollen sie sein für immer.

Wider das Recht habt ihr das Blut eures Geschlechts vergossen und das Land Aman befleckt. Für Blut werdet ihr mit Blut entgelten, und jenseits der Grenzen von Aman lebt ihr im Schatten des Todes. Denn wenn auch Eru euch nicht bestimmt hat, in Ea zu sterben, und keine Krankheit euch befallen kann, so könnt ihr doch erschlagen werden, und erschlagen sollt ihr werden: durch Waffen, und durch Leid und Qual; und nach Mandos werden eure unbehausten Geister dann kommen. Da sollt ihr lange wohnen und um eure Leiber trauern, und wenig Erbarmen werdet ihr finden, und wenn alle, die ihr gemordet, für euch bitten sollten. Und jene, die in Mittelerde ausharren und nicht nach Mandos kommen, sollen der Welt müde werden wie einer schweren Last und sollen verfallen und wie Schatten der Reue werden vor dem jüngeren Geschlecht, das nach euch kommt. Die Valar haben gesprochen."

Quellen[]

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Übersetzer: Wolfgang Krege

  • Quenta Silmarillion, Kapitel IX: Von der Verbannung der Noldor
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