Die Schwertelfelder (Original: Gladden Fields, siehe Etymologie) waren ein Sumpfgebiet nahe der Mündung des Flusses Schwertel in den Anduin.
In der Altvorderen Zeit[]
Zuerst besiedelten die Elben dieses Gebiet. Damals waren die Schwertelfelder noch ein in einer tiefen Landsenke gelegener See. In diesen See floss der von Norden kommende Anduin. Er floss sehr schnell durch das Gebiet. Es war der schnellste Teil seines gesamten Laufes, denn er hatte hier eine Gefällestrecke von ungefähr 70 Meilen zurückzulegen. Hinzu kam, dass sich der Anduin in diesem Teil mit dem reißenden, von den Bergen herabstürzenden Schwertelfluss (Sindarin: Sîr Ninglor) vereinigte.
Im Lauf der Zeit wurde der See zu einem ausgedehnten Sumpfgebiet, vom Schwertel durchflossen. Eine Wildnis von kleinen Inseln, großen Feldern, bewachsen mit Riedgräsern und Binsen. Vor allem aber gediehen hier Unmengen von gelben Schwertlilien, die mannshoch waren und der gesamten Gegend ihren Namen gaben, einschließlich dem aus den Bergen kommenden Schwertelfluss (siehe auch Etymologie). An seinem Unterlauf gediehen die Schwertlilien nämlich ganz besonders üppig. Doch der Sumpf zog sich, warum ist nicht klar, nach Osten zurück, sodass sich nun am Fuß der die Felder umgebenden sanfteren Hänge ausgedehnte Niederungen hinzogen. Auf ihnen wuchs Gras und auch kleiner Binsen, die sogar begehbar waren.
Das Verhängnis auf den Schwertelfeldern[]
Traurige und zugleich tragische Berühmtheit erfuhren die Felder nach dem ersten Fall Saurons durch den Krieg des letzten Bündnisses. Nach Elendils und Anárions Tod, wurde Isildur Hoher König von Arnor und Gondor. Seinen Neffen Meneldil wies er in die königlichen Geschäfte ein. Dann brach er am Ende des Jahres 2 D.Z., zu Beginn des Ivanneth (nach unserem heutigen Kalender der Monat September), mit seinen drei ältesten Söhnen und zweihundert Soldaten von Osgiliath nach Arnor auf, um sein königliches Erbe anzutreten. Da er zunächst nach Bruchtal gehen wollte, um sich mit Elrond zu beraten und seine Frau und seinen jüngsten Sohn Valandil, die er dort während des Krieges zurückgelassen hatte, zu sehen, nahm er nicht die Nord-Süd-Straße, sondern folgte dem Anduin-Tal nordwärts.
Dabei wurde Isildur auf den Schwertelfeldern von Orks überfallen. Isildur war sorglos gewesen und hatte keine Wachen aufgestellt, was einer Einladung zum Angriff für die Orks gleichkam. Auf Befehl seines Sohnes Elendur steckte Isildur den Einen Ring auf und sprang ins Wasser des Anduin um zu entkommen. Isildur wurde zwar unsichtbar, jedoch trug er den Stirnreif aus Mithril mit dem Elendilmir und dessen Strahlen war für die Orks als rotes Glühen sichtbar und zeigte ihnen somit an, wo im Wasser er sich befand. Der Eine Ring aber hinterging ihn. Tückisch wie er war, glitt er von Isildurs Finger, als jener den Anduin durchschwamm. So wurde Isildur wieder sichtbar und von Orkpfeilen getötet.
Die Zeit nach dem Verhängnis[]
Es folgte eine Zeit des Friedens, in der sich verschiedene Völker, auch einige Familien der Hobbits, im Gebiet der Schwertelfelder ansiedelten und so wurde dieses Gebiet möglicherweise die Heimatstätte aller Starren die es beinahe tausend Jahre lang bewohnten. Im Jahre 2463 D.Z. fand Déagol, in den Wassern des Anduin, den Einen Ring und die Ereignisse des Epos Der Herr der Ringe nahmen ihren Lauf ...
Etymologie[]
Der Sindarinname der Schwertelfelder lautet Loeg Ningloron, was Teiche der goldenen Wasserblume bedeutet. Hier nimmt Tolkien eindeutig Bezug auf die gelben Schwertlilien. Auch im Bezug auf den Fluss Schwertel sind die gelben Schwertlilien unverkennbar namensgebend. Der Sindarinname des Schwertel lautet Sîr Ninglor, was übersetzt Fluss der goldenen Wasser[blumen] bedeutet. [1]
Zu Gladden Fields: Hier ist das altenglische Wort glædene, Iris, und das lateinische gladius für Schwert enthalten, was sich auf die gelb blühende Schwertlilie bezieht. Tolkien schreibt: "[...] d. h. iris pseudacorus und nicht iris foetidissima, die in mod. Engl. gewöhnlich gladdon(sic) genannt wird, jedenfalls von Botanikern." [2]
Einzelnachweis[]
- ↑ Helmut W. Pesch: Das Große Elbisch-Buch
- ↑ J. R. R. Tolkien Briefe, Herausgeber: Humphrey Carpenter, Übersetzer: Wolfgang Krege, Brief 297 -Entwurf zu einem Brief an "Mr. Rang", Aug. 1967.
Quellen[]
J. R. R. Tolkien, Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Buch), Übersetzer: Wolfgang Krege, 2012
- Erstes Buch: Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit
- Zweites Buch: Zweites Kapitel: Elronds Rat
- Zweites Buch: Drittes Kapitel: Der Ring geht nach Süden
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, Übersetzer: Hans J. Schütz
- Teil Drei, Das Dritte Zeitalter,
- Kapitel: I. Das Verhängnis auf den Schwertelfeldern und Anmerkungen
J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Übersetzer: Wolfgang Krege
- Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
Karen Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde, Übersetzer: Hans J. Schütz
- Seite: 64,76,81; Koordinate: L-35