Schattenfell war jenes Pferd, welches von Gandalf zur Zeit des Ringkrieges geritten wurde.
Beschreibung[]
Schattenfell war ein silbergraues - in der Filmtrilogie weißes - Pferd und das größte und edelste Pferd von Mittelerde zur Zeit des Ringkrieges. Schattenfell wurde von Gandalf als "Haupt der Mearas" bezeichnet. Sein Name rührte von seinem silbergrauen Fell her. Schattenfell stammt in direkter Linie von Felaróf ab.
Schattenfell war sehr stark und schnell. Er konnte zwölf Stunden am Stück laufen und war, selbst im Trab, schneller als die Pferde der Nazgûl es im gestreckten Galopp waren. So legte Schattenfell in vier Nächten eine Strecke von etwa 400 Meilen zurück, von den Furten des Isen bis nach Minas Tirith, was bedeutet, dass er etwa 100 Meilen pro Nacht bewältigte.
Geschichte[]
Nach Gandalfs Flucht aus der Gefangenschaft Sarumans in Isengart, wollte König Théoden ihm ein Pferd aus seinen Stallungen schenken. Gandalf, der frei wählen durfte, entschied sich für Schattenfell, womit er Théodens Unwillen auf sich zog. Zunächst zeigte sich Schattenfell sehr widerspenstig gegenüber Gandalf, denn er hatte bis dahin keinen Reiter zugelassen. Die Mearas duldeten nur die Könige von Rohan und deren Söhne als Reiter auf ihrem Rücken und Schattenfell nicht einmal sie. Zwei Tage lang folgte Gandalf dem edlen Ross über "Stock und Stein", bis er endlich, am 23. September des Jahres 3018 D.Z., das Vertrauen des Hengstes, durch gutes, langes Zureden, gewann und ihn reiten konnte.
Sein erster Ritt auf diesem Pferd führte ihn über das Auenland und Bree nach Bruchtal zum Rat von Elrond. Fast in Bruchtal angekommen ließ Gandalf das Tier frei und Schattenfell kehrte nach Rohan zurück. Schattenfell war nun jedoch sosehr auf Gandalf geprägt, dass er sich von niemandem, auch nicht vom König, anfassen, geschweige denn reiten ließ, was König Théoden sehr erzürnte und es war jedem angeraten, Gandalf in Anwesenheit des Königs nicht zu erwähnen. Schattenfell aber kam sofort, wenn Gandalf ihn in Gedanken rief und er gebraucht wurde.
Schattenfell, der von Gandalf ohne Zaumzeug und Sattel geritten wurde (die Mearas duldeten allesamt weder Sattel noch Zäumung), trug ihn treu und sicher durch den Ringkrieg hindurch. Gandalf war kein guter Reiter, aber Schattenfell achtete stets darauf dass er nicht herunterfiel. So war der Trab Schattenfells bevorzugte Gangart, um Gandalf den Ritt so angenehm wie möglich zu machen. Treppensteigen war für Schattenfell kein Problem, was für Gandalf von großem Vorteil war. Auf ihrem Ritt nach Edoras trug Schattenfell Gandalf und Gimli: "[...] Hasufel soll Aragorn tragen und Arod Legolas. Ich will Gimli vor mich setzen, und mit Schattenfells Erlaubnis wird er uns beide tragen. [...]." Und so war Schattenfell stets ein getreuer Helfer für Gandalf. Auch in der Schlacht am Morannon, auch Schwarzes Tor genannt, war Schattenfell dabei.
Ob Gandalf hier zu Pferd kämpfte ist ungewiss.
Verbleib von Schattenfell[]
Was mit Schattenfell bei Gandalfs Abfahrt übers Meer geschehen ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
J. R. R. Tolkien schreibt hierzu an Miss A. P. Northey:
"Ich denke, Schattenfell ist sicherlich mit Gandalf [übers Meer] gefahren, auch wenn das nicht ausdrücklich gesagt wird. Ich finde, es ist besser nicht alles zu sagen. [...] Gandalf wurde zuletzt auf Schattenfell reitend gesehen. Er muß zu den Anfurten geritten sein, und daß er ein anderes Tier als Schattenfell geritten haben könnte, ist undenkbar; also muss Schattenfell dagewesen sein. Ein Chronist, der eine lange Geschichte zum Abschluss bringt und für den Augenblick hauptsächlich vom Kummer derer bewegt wird, die zurückbleiben (darunter auch er selbst), könnte die Erwähnung des Pferdes ausgelassen haben; hätte aber das große Pferd unter Trennungsschmerz gelitten, so hätte man es schwerlich vergessen können." [1]
Etymologie[]
In der englischen Fassung vom Herrn der Ringe lautet der Name des Pferdes "Shadowfax". Es ist anzunehmen, dass Tolkien sich für die Namensgebung dieses Pferdes durch die nordische, mythologische "Prose Edda" inspirieren ließ (z.B. Hrimfaxi (Frostmähne) und Skinfaxi (Leuchtende Mähne). Möglicherweise könnte somit der Name "Shadowfax" auch Schattenmähne bedeuten.
Sonstiges[]
Im realen Leben ist Schattenfell ein Karthäuser-Pferd (span. Cartujano). Eine von Karthäusermönchen im Spanien des Mittelalters begonnene Zucht. Das Karthäuser-Pferd gilt, neben den Araber-Pferden, als die reinste Pferderasse der Welt und wird mit viel Engagement bis heute in reinster Form gezüchtet. [2]
Es gab zwei Pferde, die Schattenfell verkörperten. Das erste Pferd, Domero, starb im Jahre 2003. Ian McKellen bezeichnete den Hengst als eine Diva. Mit ihm wurden die meisten Szenen gedreht. Das zweite Pferd hieß im realen Leben Blanco und war wesentlich ruhiger und zuverlässiger als Domero. Blanco musste im Jahr 2014, im Alter von 25 Jahren, wegen einer schweren Erkrankung eingeschläfert werden.[3]
Zitate aus der Filmtrilogie:[]
Legolas:
"Das ist eines der Mearas, sofern meine Augen nicht durch einen Zauber getäuscht werden!"
Gandalf:
"Schattenfell! Er ist der Fürst aller Rösser und mir durch viele Gefahren ein treuer Freund."
Gandalf:
"Lauf Schattenfell! Zeig uns, was Eile heißt!"
Einzelnachweis[]
- ↑ J. R. R. Tolkien Briefe, Herausgeber: Humphrey Carpenter, Übersetzer: Wolfgang Krege, Brief 268
- ↑ Karthäuser-Pferd in der Wikipedia
- ↑ Blanco (Schattenfell)
Quellen[]
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (Buch), passim
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Buch), passim