Radagast der Braune war einer der fünf Istari, die um 1000 D.Z. nach Mittelerde kamen, um die Elben und Menschen, im Kampf gegen das Böse, das Mittelerde und die freien Völker bedrohte, zu helfen. Möglicherweise kam er mit Gandalf zusammen, denn Saruman wurde als erster und zunächst alleine nach Mittelerde gesandt.
Beschreibung[]
Wie das Leben Radagasts bis zu seinem Treffen mit Gandalf am 20.Juni 3018 Drittes Zeitalter (D.Z.) verlief, ist nicht bekannt. Lediglich wird berichtet, dass er bis zum Ringkrieg in Rhosgobel, in den Grenzwäldern zwischen der Carrock und der Alten Waldstraße gelegen, wohnte. Radagast wird als Meister der Tier- und Kräuterkunde beschrieben. Er soll ein besonderer Freund der Vögel gewesen sein.
Wie er zu Saruman, dem Höchsten der Istari, bzw. Saruman zu Radagst stand ist nicht eindeutig. In den Notizen Tolkiens finden sich zum Teil widersprüchliche Angaben dazu. Auch gibt es widersprüchliche Angaben darüber, warum Radagast nach Mittelerde gehen sollte. U. a. heißt es, Yavanna habe darauf bestanden, weil sie einen Beschützer der Tiere und Pflanzen unter den Istari wünschte. Das legt die Vermutung nahe, dass Radagasts Vorliebe im Bezug auf die Tier- und Pflanzenwelt den Valar schon vor seiner Entsendung bekannt war. Aber auch hierzu finden sich in den Notizen Tolkiens Widersprüche. Über Radagasts Charakter wissen wir nicht viel. Die Darstellung im Film, als ein schrulliger alter Mann wird ihm sicher nicht gerecht. Auch wenn Saruman, wie Gandalf beim Rat von Elrond berichtete, ihm gegenüber Radagast als Vogelbändiger, als Einfältigen und Narr verhöhnte und weiter: "Immerhin hatte er gerade genug Verstand, um die Rolle zu spielen, die ich ihm zugadacht hatte." Es gehörte zu Sarumans Charakter, andere zu verhöhnen und herabzuwürdigen. Fest steht jedenfalls, dass Radagast eine entscheidende, wenn auch nur kleine Rolle im Geschehen um Mittelerde spielte.
Geschichte[]
Es war am 20. Juni 3018 D.Z. als Gandalf auf Radagast traf. Gandalf kam aus dem Auenland und ritt in Richtung der Südgrenze, denn er hatte von einem Schwarzen Schatten gehört und war nun in Sorge um das Auenland und seine geliebten Hobbits. Radagast saß auf einer Böschung an der Straße, in der Nähe von Bree, und sein Pferd graste neben ihm. Radagast rief erleichtert Gandalfs Namen und war froh, ihn endlich gefunden zu haben: " Gandalf! Dich suche ich. Aber ich bin fremd in diesen Gegenden. Ich wusste nur, dass du in einem wilden Gebiet mit dem merkwürdigen Namen Auenland zu finden seist." Gandalf war sehr verwundert Radagast hier zu sehen: "Du warst nie ein Wanderer, es sei denn von großer Not getrieben." Radagast berichtete Gandalf, dass er eine dringende, wichtige Nachricht und Aufgabe für ihn habe. Er berichtete davon, dass die Neun, die Nazgûl, wieder unterwegs seien. Heimlich hätten sie den Fluss [1] überschritten und seien nun, als Schwarze Reiter verkleidet, in Richtung Westen unterwegs. Radagst berichtete weiter, dass man ihm erzählt habe, wo immer die Reiter hinkämen, sie sich nach dem Auenland erkundigten. Gandalfs Befürchtungen schienen nun Gewissheit zu werden, obwohl er es nicht wusste. Gandalfs Herz wurde schwer. Er fragte Radagast, wer ihn ausgesandt habe: "Saruman der Weiße", antwortete Radagast. "Und er trug mir auf, dir zu sagen, dass er helfen will, wenn du dessen bedarfst; aber du musst seine Hilfe sofort erbitten, sonst ist es zu spät."
Gandalf sicherte Radagast zu, Saruman aufzusuchen, denn Gandalf war zu der Zeit noch der Meinung, dass Saruman ein ehrenwerter Zauberer sei. Radagast forderte ihn auf gleich zu gehen, denn er habe viel Zeit bei seiner Suche nach Gandalf gebraucht und die Zeit werde nun knapp. Radagast hatte wenig Hoffnung, dass Gandalf noch rechtzeitig zu Saruman käme, bevor die Neun das Auenland entdeckten. Auch Radagast wollte sich sofort auf den Rückweg begeben, Gandalf aber gebot ihm zu warten. "Wir werden deine Hilfe brauchen und die Hilfe aller Geschöpfe, die sie gewähren wollen. Schick Botschaften an alle Tiere und Vögel, die deine Freunde sind. Sage ihnen, sie sollen Nachricht geben über alles, was für Saruman und Gandalf wichtig ist. Lass die Botschaften nach Orthanc schicken." "Das will ich tun", sagte Radagst und stob davon, als ob die Neun hinter ihm her wären.
Es ist nichts darüber bekannt, was aus Radagast geworden ist. Er verschwindet einfach im Dunkel der Geschichte.
Einzelnachweis[]
Radagast in Der kleine Hobbit[]
Im Buch Der kleine Hobbit wird Radagast nur einmal erwähnt. Im Kapitel Ein sonderbares Quartier erwähnt Gandalf gegenüber Beorn Radagast als seinen guten Vetter: "[...] Aber vielleicht habt ihr von meinem guten Veter Radagast gehört, der dicht am Südrand des Nachtwaldes wohnt." Beorn antwortet darauf: "Ja, habe ich. Für einen Zauberer kein schlechter Bursche. Für gewöhnlich sehe ich ihn dann und wann."
Etymologie[]
Woher der Beiname der Braune stammt, ist nicht sicher zu klären. Möglicherweise gaben die Menschen der Anduin-Täler ihm diesen Namen.
Namen und Bezeichnungen von Radagast[]
- Aiwendil: ist Radagasts Quenyaname und bedeutet „Vogelfreund“.
- Radagast: Diesen Namen gaben ihm die Männer in den Tälern des Anduin, er bedeutet „Zähmer der Tiere“.
- Meister der Gestalten und Farbwandlung: So nennt Gandalf Radagast bei Elronds Rat.
- Radagast der Vogelbändiger; Radagast der Einfältige; Radagast der Narr: Mit diesen Namen verhöhnt Saruman Radagast gegenüber Gandalf.
Radagast in der Hobbit-Verfilmung[]
In der Hobbit Filmtrilogie kommt Radagast bereits im 1. Film vor. Dort sieht man, dass er in einem kleinen Holzhäuschen lebt, das sich nicht sehr weit von der alten, eigentlich längst verlassenen Festung Dol Guldur befindet. Weiterhin wird im Film auch seine Liebe zur Natur gut veranschaulicht.
Eines Tages verspürt Radagast eine dunkle Aura und ein Vogel berichtet ihm, dass in Dol Guldur etwas vor sich geht. Gleichfalls stellt Radagast mit Entsetzen fest, dass der Wald krank ist, Tiere und Pflanzen sterben. Widerliche Spinnen machen sich im Wald breit. Radagast macht sich auf den Weg nach Dol Guldur und trifft zunächst auf den Hexenkönig von Angmar. Bei einem Kampf zwischen beiden verliert der Hexenkönig sein Schwert und der Nekromant zeigt sich kurz. Radagst bringt das Schwert zu Gandalf und informiert ihn über die Vorgänge in Dol Guldur. Gandalf informiert seinerseits den Weißen Rat, der in Bruchtal zusammentritt. Saruman, Vorsitzender des Weißen Rates, wiegelt ab und will das Gespräch auf die Zwerge lenken, die sich ebenfalls in Bruchtal aufhalten. Nachdem Frau Galadriel jedoch darauf besteht, dass Gandalf spricht: "Laßt ihn sprechen!", zeigt er ihnen das Schwert und das Entsetzen ist groß, weil es offensichtlich eine Morgulklinge ist, doch auch hier wiegelt Saruman ab und hält alles für ein Hirngespinst von Radagast: "Radagast! Erzähl mir nichts von Radagast dem Braunen. Er ist ein einfältiger Narr! [...] Vielmehr liegt es an seinem maßlosen Verzehr von Pilzen. Durch sie ist sein Hirn weich geworden und seine Zähne gelb. Ich habe ihn gewarnt." Und weiter: "Welchen Beweis gibt es dafür, dass diese Waffe aus des Hexenkönigs Grab stammt? [...] Es gibt ja auch keinen! Gehen wir dem nach, was wir wissen. Eine einzelne Horde Orks hat sich über den Bruinen gewagt. Ein Schwert aus einem vergangenem Zeitalter wurde gefunden. Und ein menschlicher Hexenmeister, der sich der Nekromant nennt, hat sich in einer Festungsruine häuslich niedergelassen. Im Grunde ist das nicht sonderlich viel [...]." Gandalf fühlt sich in seinem Misstrauen gegen Saruman erneut bestätigt, schweigt aber. Auch dem Gesichtsausdruck von Galadriel ist zu entnehmen, dass sie Saruman misstraut. Sie hätte ohnehin lieber Gandalf als Vorsitzenden des Weißen Rates gesehen als Saruman. Doch Gandalf hatte seinerzeit abgelehnt.
Im späteren Verlauf trifft sich Radagast mit Gandalf in den Felsengrüften von Rhudaur in denen einst der Hexenkönig in einer tiefen Gruft beerdigt wurde. Sie stellen fest, dass der mächtige Zauber, der die Höhlen und den Sarkophag verschlossen hielt, gebrochen und der Hexenkönig wiedererstanden ist. Gemeinsam gehen sie zur Festung Dol Guldur, doch Gandalf schickt Radagast zurück, um Galadriel zu unterrichten, über alles was sie gesehen haben. Nach der Schleifung Dol Guldurs treffen Radagast und Gandalf ein letztes Mal aufeinander. Nachdem Radagast Gandalf seinen Stab gegeben hat mit dem Hinweis: "Doch sei gewarnt. Er (der Stab) ist bisweilen etwas störrisch. Man sollte immer ein wenig damit herumfuchteln.", verschwindet Radagast aus der weiteren Handlung der Filme.
Hintergrund[]
- In der Hobbit-Verfilmung wird Radagast von Sylvester McCoy dargestellt.
- Anders als im Buch Der Herr der Ringe ist im Film, Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, Radagasts Transportmittel kein Pferd, sondern ein Schlitten, gezogen von Rhosgobel-Kaninchen.
Quellen[]
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Buch)
- Zweites Buch,
- Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
- Drittes Kapitel: Der Ring geht nach Süden
J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit
- Kapitel VII: Ein sonderbares Quartier
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, Übersetzer: Hans J. Schütz
- Teil Drei, Das Dritte Zeitalter, Kapitel IV.: Die Jagd nach dem Ring
- Unterkapitel 3.: Betreffend Gandalf, Saruman und das Auenland
- Teil Vier, Kapitel II. Die Istari und III. Die Palantíri
Der Hobbit: Eine unerwartete Reise (Film) Der Hobbit: Smaugs Einöde (Film)
Ainur | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|