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Meneltarma

Meneltarma

Meneltarma (Quenya: Himmelspfeiler) war der größte Berg Númenors, der sich genau im Zentrum der Insel befand und vulkanischen Ursprungs war. Am Fuße des prachtvollen Berges befanden sich die Grabmäler der Könige und Königinnen. Der Meneltarma war Eru Ilúvatar geweiht.

Beschreibung

Die niedrigeren Hänge des Berges waren sanft und grasbewachsen und wurden später immer steiler und seine Spitze konnte nicht mehr bestiegen werden. Man hatte jedoch eine spiralförmig gewundene Straße angelegt, die auf der Südseite am Fuße des Berges begann und unter dem Rand der Bergspitze im Norden endete. Die Spitze war etwas abgeflacht und nach innen gewölbt und konnte so eine große Anzahl von Menschen aufnehmen. Während der gesamten Geschichte Númenors hat sie jedoch kein menschlicher Fuß betreten. Kein Gebäude, kein erhöhter Altar, nicht einmal ein Pfeiler aus nacktem Stein stand jemals dort. In all den Tagen ihrer Gnade, bis zum Kommen Saurons, besaßen die Númenorer keine andere Form eines Tempels.

Karte von Númenor

Karte v. Númenor, Meneltarma in der Mitte

Die heiligen Bräuche

Es war Brauch, dass der jeweilige Herrscher auf dem Berg drei Gebete im Jahr abzuhalten hatte: Erukyerme, Erulaitale und Eruhantale. Niemandem war es erlaubt, auf dem Meneltarma zu sprechen, außer dem König und auch ihm nur an den drei Gebetstagen. Selbstverständlich war es, dass auf dem Berg keinerlei Waffen getragen oder sonstige Gerätschaften wie Hämmer und Äxte gebracht werden durften. Den Berg umgab eine überwältigende heilige Aura, sodass sich niemand traute laut zu sprechen, sobald er auch nur in die Nähe des Meneltarma kam. Überwacht wurde der Berg von drei Adlern, den Zeugen Manwës, die erschienen, sobald sich ein Mensch dem Berg näherte. Die Númenórer glaubten, Manwë selbst habe sie geschickt, um über den Berg und die gesamte Insel zu wachen.  

Hätte ein Mensch je den langen Weg bis zur Spitze gewagt, wäre er in solch schwindelerregenden Höhen gewesen, dass er bis nach Valinor blicken konnte, ohne unter den Bann der Valar zu fallen.

Hintergrund

Nachdem König Tar-Ancalimon im Jahr 2386 Z.Z. gestorben war, besuchten die Númenórer nur noch selten den heiligen Berg. Auch die drei jährlichen Gebete auf dem Berg fanden nur noch sporadisch statt. Unter König  Ar-Gimilzôr (2960–3177 Z.Z.) hörten sie sogar ganz auf. Er hatte den Berg überhaupt nicht aufgesucht. Tar-Palantir, sein Nachfolger (3035–3255 Z.Z.), ließ den Brauch der Gebete wieder aufleben, doch Ar-Pharazôn (3118–3319 Z.Z.) verbot den Brauch; ja, sogar jeglicher Besuch des Meneltarmas war strengstens verboten und wurde mit dem Tode bestraft. Ar-Pharazôn war unter die Einflüsterungen Saurons geraten. Niemand aber hat es je gewagt, den Berg in irgendeiner Form zu entweihen.  

Es wird von den Überlebenden des Untergangs von Númenor berichtet, dass die riesige Flutwelle Erus den Berg nicht komplett vom Angesicht der Erde getilgt habe, was möglicherweise durch den Willen Ilúvatars bedingt war, der seinen eigenen Heiligen Berg nicht zerstören wollte. Viele Seefahrer suchten nach dem verbliebenen Gipfel, konnten ihn aber nicht finden.

Sonstiges

Den Quenya-Namen Himmelspfeiler nahmen die Númenórer wörtlich. Ihrem Verständnis nach, trug der Meneltarma den Himmel wie ein Pfeiler. Eine Himmlische Gottesverehrung, wie wir sie in den heutigen Weltreligionen kennen, kannten sie nicht. Ilúvatar war für sie nicht im Himmel, sondern auf dem Berg.

J. R. R. Tolkien äußert sich zum Meneltarma in zahlreichen Briefen, aus denen hervorgeht, wie sehr ihm das richtige Verständnis der religiosität der Númenórer am Herzen lag. Er vergleicht die Religion Númenors u. a. mit dem Judentum. Sowohl in Númenor, als auch im Judentum gab es nur einen gültigen Ort der Gottesverehrung. In Númenor der Meneltarma und im Judentum der große Tempel in Jerusalem, von dem heute nur noch die Klagemauer besteht.

Über die Höhe des Meneltarma findet sich in den Schriften Tolkiens kein Hinweis. Einge Tolkien-Experten mutmaßen eine Höhe von 14.000 Fuß, was etwa 4300 Metern entspricht.

Quellen

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Kapitel "Akallabêth", Übersetzer: Wolfgang Krege, 2012

J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, Teil Zwei: Zweites Zeitalter

  • Teil Zwei: Das Zweite Zeitalter
  • I. Eine Beschreibung der Insel Númenor
  • II. Aldarion und Erendis: Das Weib des Seefahrers
  • Teil Drei: Das Dritte Zeitalter
  • II. Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan
  • 2.; 3. + 4.

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Anhänge, Anhang B: Aufzählung der Jahre

Karen Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde,  Kapitel: Númenor S. 43 + S. 52

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