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Obwohl Maeglins Vater ein Dunkelelb war, ähnelte er, an Gesicht und Körper, eher den [[Noldor]], der Sippe seiner Mutter.  Er hatte schwarzes Haar, schwarze Augen und war groß und blass wie seine Verwandten. Wenngleich gesagt wird, er sei weniger schön gewesen, als die meisten seines Volkes. Auch war er von nicht sehr liebenswerter Art, sodass er wenig Liebe erweckte. Man munkelte sogar, er habe Orkblut in den Adern, was jedoch mehr als unwahrscheinlich ist!
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Obwohl Maeglins Vater ein Dunkelelb war, ähnelte er, an Gesicht und Körper, eher den [[Noldor]], der Sippe seiner Mutter.  Er hatte schwarzes Haar, schwarze Augen und war groß und blass wie seine Verwandten. Wenngleich gesagt wird, er sei weniger schön gewesen, als die meisten seines Volkes. Auch war er von nicht sehr liebenswerter Art, sodass er wenig Liebe erweckte. Man munkelte sogar, er habe Orkblut in den Adern, was jedoch mehr als unwahrscheinlich ist!
   
 
Sein Wesen und seine geistigen Fähigkeiten glichen mehr seinem Vater: Er hatte einen überaus scharfen Blick und durch die Worte, die jemand sprach, vermochte er direkt in das Herz desjenigen zu schauen. Maeglin redete nicht viel, doch wenn er es tat, hatte seine Stimme die Kraft jeden zu ergreifen, der sie hörte. Nur wenigen öffnete er sein Herz und kaum jemand wusste, was wirklich in ihm vorging. Wie auch sein Vater, ging er oft zu den Zwergenstädten im Osten der [[Ered Luin]], um dort das Handwerk und die Kunst der Verarbeitung von Metall und Erz zu erlernen.<ref>{{Quelle
 
Sein Wesen und seine geistigen Fähigkeiten glichen mehr seinem Vater: Er hatte einen überaus scharfen Blick und durch die Worte, die jemand sprach, vermochte er direkt in das Herz desjenigen zu schauen. Maeglin redete nicht viel, doch wenn er es tat, hatte seine Stimme die Kraft jeden zu ergreifen, der sie hörte. Nur wenigen öffnete er sein Herz und kaum jemand wusste, was wirklich in ihm vorging. Wie auch sein Vater, ging er oft zu den Zwergenstädten im Osten der [[Ered Luin]], um dort das Handwerk und die Kunst der Verarbeitung von Metall und Erz zu erlernen.<ref>{{Quelle
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Maeglin ging oft mit wenigen seiner Leute über den Sperrgürtel der Berge hinaus und der König wusste nicht, dass sein Gebot derart missachtet wurde; und so wollte es das Schicksal, dass Maeglin von [[Orks]] gefangen und nach [[Angband]] gebracht wurde. Maeglin war nicht schwach und auch nicht feige, doch die Qualen, die man ihm androhte, beugten seinen Geist und er erkaufte Leben und Freiheit, indem er [[Melkor|Morgoth]] die genaue Lage Gondolins verriet. Auch die Wege, auf denen es zu erreichen und anzugreifen war, verriet er.
 
Maeglin ging oft mit wenigen seiner Leute über den Sperrgürtel der Berge hinaus und der König wusste nicht, dass sein Gebot derart missachtet wurde; und so wollte es das Schicksal, dass Maeglin von [[Orks]] gefangen und nach [[Angband]] gebracht wurde. Maeglin war nicht schwach und auch nicht feige, doch die Qualen, die man ihm androhte, beugten seinen Geist und er erkaufte Leben und Freiheit, indem er [[Melkor|Morgoth]] die genaue Lage Gondolins verriet. Auch die Wege, auf denen es zu erreichen und anzugreifen war, verriet er.
   
Da war Morgoths Freude übergroß und er versprach Maeglin, dass er über Gondolin als Vasall herrschen und Idril zum Besitz erhalten sollte. Dies sollte geschehen, sobald Gondolin eingenommen wäre. Maeglins Begehren nach Idril und sein Hass auf [[Tuor]] erleichterten gewiß den Verrat, den schändlichsten von allen, über die in den Geschichten der Ältesten Tage berichtet wird. Morgoth aber schickte Maeglin nach Gondolin zurück, damit nicht Verdacht über den Verrat aufkäme. Auch sollte Maeglin, wenn die Stunde käme, den Angriff Morgoths von innen unterstützen. Und Maeglin ging weiter, mit lächelndem Antlitz, durch die Hallen des Königs und trug furchtbares Unheil in seinem Herzen.
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Da war Morgoths Freude übergroß und er versprach Maeglin, dass er über Gondolin als Vasall herrschen und Idril zum Besitz erhalten sollte. Dies sollte geschehen, sobald Gondolin eingenommen wäre. Maeglins Begehren nach Idril und sein Hass auf [[Tuor]] erleichterten gewiss den Verrat, den schändlichsten von allen, über die in den Geschichten der Ältesten Tage berichtet wird. Morgoth aber schickte Maeglin nach Gondolin zurück, damit nicht Verdacht über den Verrat aufkäme. Auch sollte Maeglin, wenn die Stunde käme, den Angriff Morgoths von innen unterstützen. Und Maeglin ging weiter, mit lächelndem Antlitz, durch die Hallen des Königs und trug furchtbares Unheil in seinem Herzen.
   
 
Alles geschah, wie es Morgoth geplant hatte. Die Stadt fiel und zuletzt warfen die Krieger Morgoths auch Turgons Turm um. Gewaltig war sein Einsturz wie der Sturz Turgons zwischen den Trümmern.
 
Alles geschah, wie es Morgoth geplant hatte. Die Stadt fiel und zuletzt warfen die Krieger Morgoths auch Turgons Turm um. Gewaltig war sein Einsturz wie der Sturz Turgons zwischen den Trümmern.

Version vom 1. Juli 2020, 09:01 Uhr

Maeglin ( „der Scharfe Blick" ) war der Sohn von Aredhel, der „weißen Dame der Noldor" und von Eol, einem Dunkelelb, auch Lómion, „Sohn der Dämmerung" genannt.[1][2]

Maeglin

Maeglin

Beschreibung

Obwohl Maeglins Vater ein Dunkelelb war, ähnelte er, an Gesicht und Körper, eher den Noldor, der Sippe seiner Mutter.  Er hatte schwarzes Haar, schwarze Augen und war groß und blass wie seine Verwandten. Wenngleich gesagt wird, er sei weniger schön gewesen, als die meisten seines Volkes. Auch war er von nicht sehr liebenswerter Art, sodass er wenig Liebe erweckte. Man munkelte sogar, er habe Orkblut in den Adern, was jedoch mehr als unwahrscheinlich ist!

Sein Wesen und seine geistigen Fähigkeiten glichen mehr seinem Vater: Er hatte einen überaus scharfen Blick und durch die Worte, die jemand sprach, vermochte er direkt in das Herz desjenigen zu schauen. Maeglin redete nicht viel, doch wenn er es tat, hatte seine Stimme die Kraft jeden zu ergreifen, der sie hörte. Nur wenigen öffnete er sein Herz und kaum jemand wusste, was wirklich in ihm vorging. Wie auch sein Vater, ging er oft zu den Zwergenstädten im Osten der Ered Luin, um dort das Handwerk und die Kunst der Verarbeitung von Metall und Erz zu erlernen.[3]

Leben

In Nan Elmoth

Maeglin wurde als Sohn von Aredhel und Eol Im Wald von Nan Elmoth geboren. Aredhel gab ihm insgeheim den Quenya-Namen Lómion „Sohn der Dämmerung", da ihr Gemahl ihr nicht erlaubte Noldorin zu sprechen, oder ihre Verwandten, die Noldor, zu besuchen. Zudem sollten sie, nach Eols Geheiß, das Sonnenlicht meiden. Eol gab seinem Sohn, mit Erreichen des zwölften Lebensjahrs, den Namen Maeglin.[4]

Als Maeglin erwachsen wurde, nahm ihn sein Vater oft mit zu den Zwergenstädten, wo er die Kunst und das Handwerk mit Metall erlernte. Er liebte dennoch seine Mutter mehr als seinen Vater und, wenn sein Vater fort war, lauschte er gerne ihren Geschichten über die Sippe seiner Mutter. Am meisten interessierte er sich für Turgon, seinen Onkel und Bruder seiner Mutter, der im verborgenen Reich Gondolin herrschte.[5]

Als nun später Eol auf Reisen war, und Aredhel die Seensucht nach ihren Verwandten ergriff, floh Maeglin mit seiner Mutter aus Nan Elmoth und sie steuerten das Reich Gondolin an. Eol kam jedoch früher als gedacht zurück und als er sah, dass sein Weib und sein Sohn fort waren, folgte er ihnen.[6]

In Gondolin

In Gondolin angekommen, verneigte Maeglin sich voller Staunen vor dem König und war beeindruckt von Gondolins Pracht. Denn, auch durch die Erzählungen seiner Mutter, hätte er sich Gondolin nie schöner vorstellen können. Zudem zog ihn die Königstochter Idril an, und dies obwohl sie seine Base war.[7]

Wenig später kam Eol und, wie es Turgons Gesetz verlangte, musste sich Eol zwischen dem Tod und einem Leben in Gondolin entscheiden. Eol, der jegliche Noldor hasste, dachte nicht daran in Gondolin weiterzuleben und schoss einen Pfeil gegen seinen Sohn, da er ihm folgen sollte. Zwischen den Pfeil und Maeglin stellte sich jedoch Aredhel und wurde an der Schulter verwundet. Obwohl die Wunde nur klein schien, verstarb Maeglins Mutter wenig später an einer Vergiftung, die zu spät erkannt wurde. Maeglins Vater Eol wurde daraufhin von den hohen Mauern der Sadt gestoßen.[8]

Fortan wurde Maeglin von seinem Onkel in Gondolin aufgezogen und er stand hoch in der Gunst seines Onkels. Auch unter den anderen dort lebenden stieg sein Ansehen und er wurde ein hoher Gondolindrim. Er lernte viel und schnell über die Künste der Noldor und hatte selbst viel über das Handwerk mit Stahl und Eisen zu lehren. So wurden die Waffen der Gondolindrim verbessert.[9]

Maeglin und Idril

Auch wenn sein Ansehen zu jenen Zeiten hoch stieg, misstraute ihm Idril nach dem Tod seines Vaters. Denn sie wusste, dass auch er das ungestüme Blut seines Vaters in sich trug. Maeglin begehrte sie vom ersten Tag an, doch da sie seine Base war, stand diese Liebe unter keinem guten Stern: Die Eldar heirateten nahe Verwandte nicht und Idril liebte ihn nicht, und sogar noch weniger, als sie von seiner Liebe zu ihr erfuhr. Viele Jahre vergiftete so der Schmerz über die hoffnungslose Liebe sein Herz. Da er sich gegenüber anderen zu verschließen wusste, erkannte kaum jemand diesen dunklen Zug an ihm.[10]

Maeglins Verrat und Tod

Maeglin ging oft mit wenigen seiner Leute über den Sperrgürtel der Berge hinaus und der König wusste nicht, dass sein Gebot derart missachtet wurde; und so wollte es das Schicksal, dass Maeglin von Orks gefangen und nach Angband gebracht wurde. Maeglin war nicht schwach und auch nicht feige, doch die Qualen, die man ihm androhte, beugten seinen Geist und er erkaufte Leben und Freiheit, indem er Morgoth die genaue Lage Gondolins verriet. Auch die Wege, auf denen es zu erreichen und anzugreifen war, verriet er.

Da war Morgoths Freude übergroß und er versprach Maeglin, dass er über Gondolin als Vasall herrschen und Idril zum Besitz erhalten sollte. Dies sollte geschehen, sobald Gondolin eingenommen wäre. Maeglins Begehren nach Idril und sein Hass auf Tuor erleichterten gewiss den Verrat, den schändlichsten von allen, über die in den Geschichten der Ältesten Tage berichtet wird. Morgoth aber schickte Maeglin nach Gondolin zurück, damit nicht Verdacht über den Verrat aufkäme. Auch sollte Maeglin, wenn die Stunde käme, den Angriff Morgoths von innen unterstützen. Und Maeglin ging weiter, mit lächelndem Antlitz, durch die Hallen des Königs und trug furchtbares Unheil in seinem Herzen.

Alles geschah, wie es Morgoth geplant hatte. Die Stadt fiel und zuletzt warfen die Krieger Morgoths auch Turgons Turm um. Gewaltig war sein Einsturz wie der Sturz Turgons zwischen den Trümmern.

Tuor versuchte Idril aus den Trümmern Gondolins zu retten, aber Maeglin hatte sie und ihren Sohn Earendil bereits in seine Gewalt gebracht. Tuor rang mit Maeglin auf der Stadtmauer und warf ihn im großen Bogen hinunter. Dreimal schlug sein Körper im Fallen auf die Felswände des Amon Gwareth auf, ehe er drunten in die Flammen stürzte.

Stammbaum

Das Haus Finwe und die noldorische Abstammung von Elrond und Elros.[11]

              Finwe

   =(1)Míriel        = (2)Indis (von den Vanyar)
        |                   |
      __|                 __|______________________ 
     |                   |                         |          
  Feanor             Fingolfin                 Finarfin = Earwen  
     |           ________|________                      |    (von Alqualonde)    
     |          |        |        |             ________|_______________          
|Maedhros    Fingon   Turgon  Aredhel = Eol    |        |      |   |    |
|Maglor         |        |            |      Finrod   Orodreth | Aegnor |
|Celegorm   Gil-galad  Idril = Tuor  Maeglin             |     |    Galadriel
|Caranthir                   |                           |  Angrod      |
|Curufin                 Earendil = Elwing               |              |
|Amrod                         ___|___               Finduilas      Celebrían
|Amras                        |       |               
                            Elrond   Elros


Quellen

  1. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil VI: "Anhänge", Unterkapitel II: "Namensregister", Übersetzer: Krege,  2001
  2. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  3. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  4. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  5. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  6. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  7. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  8. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  9. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  10. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil III: "Quenta Silmarillion", Unterkapitel XVI: "Von Maeglin", Übersetzer: Krege,  2001
  11. J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Teil VI: "Anhang", Unterkapitel IV: "Stammbäume", Übersetzer: Wolfgang Krege,  2001