Krieg der Mächte (Original: War of the Powers) war der große Krieg zwischen den Valar und Melkor im frühen Ersten Zeitelter (E.Z.).
Geschichte[]
Lange Zeitalter hindurch lebten die Valar in Frieden im Licht der Zwei Bäume in Aman. Es war eine glückselige Zeit. Mittelerde aber lag im Halbdunkel und die Sterne waren die einzigen Lichter, die das Land beleuchteten. Als die zwei Leuchten noch schienen, hatte Wachstum auf Arda begonnen, das nun wieder unterbrochen wurde, weil alles dunkel war. Melkor herrschte zu dieser Zeit über Mittelerde und hatte sich im Westen die Festung Angband und Utumno erbaut.
Eines Tages entdeckte Orome, der sich im Osten auf der Jagd befand, dass die Elben bei Cuiviénen erwacht waren und freudig berichtete er den Valar von diesem Ereignis. Es herrschte große Freude unter den Valar, denn sie hatten schon so lange auf die Elben, Quendi (die mit Stimme reden) genannt, gewartet. Was die Valar aber nicht wussten und erst später erfuhren, war, dass Melkor das Erwachen der Quendi längst vor ihnen entdeckt hatte. Ja, er hatte sogar schon einige von ihnen gefangen und in seine Festung Utumno gebracht. Dort, in Gefangenschaft, wurden sie durch die Folter verdorben und versklavt. Melkor züchtete aus ihnen die Orks, aus Neid und Hohn den Elben nachgebildet, deren bitterste Feinde sie später wurden.
Nun berieten die Valar, wie sie die Quendi, die Orome in seiner Sprache Eldar, das Volk der Sterne, nannte, vor Melkor beschützen konnten. Lange saß Manwë auf dem Taniquetil und erforschte in Gedanken Ilúvatars Rat. Dann stieg er hinab nach Valmar und rief die Valar in den Ring des Schicksals zusammen. Selbst Ulmo war aus dem Außenmeer gekommen. Und Manwë sprach zu den Valar: "Dies ist Ilúvatars Rat in meinem Herzen: Dass wir wieder Herrschaft über Arda ergreifen, um jeden Preis, und die Quendi von den Schatten Melkors erlösen." Tulkas jubelte über diese Entscheidung, denn er war ein Raufbold und liebte das Ringen und Kräftemessen. Aulë aber war bekümmert, denn er wußte, dass ein Krieg gegen Melkor unermessliches Leid auf Arda verursachen würde.
Angband[]
Die Valar rüsteten sich zum Krieg und zogen mit einem Kriegsheer von Aman aus, um Melkors Festungen zu stürmen und seinem Treiben ein Ende zu machen. Melkor stellte sich dem Angriff der Valar im Nordwesten und in dem gesamten Gebiet wurde viel zerstört. Nach nur kurzer Zeit konnten die Heere des Westens den ersten Sieg erringen und Melkors Diener flohen nach Utumno. Angband war befreit.
Die Valar zogen weiter über Mittelerde und stellten bei Cuiviénen Wachen auf, um die Quendi zu schützen. Von nun an wissen sie nichts mehr über die Große Schlacht der Mächte. Lediglich bemerkten sie, wie die Erde unter ihnen erbebte und stöhnte, sie bemerkten, dass die Gewässer sich aufbäumten und das im Norden Lichter gleich wie riesige Brände zu sehen waren.
Utumno[]
Utumno wurde von Melkor und seinem Heer erbittert verteidigt und musste zunächst belagert werden, um eine gewisse Schwächung zu erreichen. Es mussten viele Schlachten vor den Toren der Festung geschlagen werden. Endlich aber konnten die Tore Utumnos gebrochen werden und die Dächer wurden von den Hallen gerissen und Melkor floh in die tiefsten Tiefen seiner Höhle und versuchte sich dort zu verbergen. Tulkas aber spürte ihn auf und nach einem Kampf fesselte er ihn mit der Kette Angainor, die einst Aulë geschmiedet hatte und warf ihn aufs Gesicht. Melkor wurde weggeführt und die Welt hatte für ein langes Zeitalter Frieden.
Die Valar aber hatten nicht alle Höhlen und unterirdischen Grüfte entdeckt, die Melkor gut getarnt tief unter den Festungen Angband und Utumno erbaut hatte. So schlichen dort noch immer viele böse Geister und Dinge herum. Andere waren geflohen und streiften durch die Ödnis der Welt. Auch Sauron fanden die Valar nicht.
Melkors Einkerkerung[]
Nachdem die Schlacht geschlagen war, und große Rauchwolken aus den Trümmern des Nordens emporstiegen und alles Licht verdunkelten, da schleppten die Valar Melkor nach Valinor. Er war an Händen und Füßen gefesselt und seine Augen waren verbunden und sie stellten ihn in den Ring des Schicksals (Quenya: Máhanaxar). Sogleich warf sich Melkor vor Manwë in den Staub und flehte um Gnade. Manwë verweigerte sie ihm und so wurde Melkor ins Gefängnis, in der Feste von Mandos, geworfen. Kein Elb, kein Vala, noch ein sterblicher Mensch konnten diesem Gefängnis entfliehen. Stark waren die Mauern der Feste im Westen des Landes Aman. Melkor wurde verurteilt, drei Alter lang dort zu bleiben, denn erst nach dieser Zeit konnte erneut über ihn und sein weiteres Schicksal beraten werden. Und auch erst nach dieser Zeit war es Melkor möglich, erneut um Vergebung zu bitten.
Sonstiges[]
Die Schlacht der Mächte, auch Die Große Schlacht der Mächte oder auch Krieg der Mächte, ist nicht zu verwechseln mit der Großen Schlacht (Krieg des Zorns) am Ende des Ersten Zeitalters (um 583 E.Z.)
Quellen[]
J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Übersetzer: Wolfgang Krege
- Quenta Silmarillion,
- Kapitel III: Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangeschaft