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Kankra

Kankra

Kankra (engl. Original: Shelob), im Zweiten Zeitalter in Beleriand geboren, war eine große Spinne, die im Dritten Zeitalter am Pass von Cirith Ungol (Sindarin: Spinnenspalte) lebte.

Beschreibung[]

Sie war die letztgeborene Tochter von Ungoliant der Schwarzen, auch Lichtfresserin genannt.

Kankra war ein durch und durch böses Geschöpf in Spinnengestalt. Hier, in Cirith Ungol hauste sie schon seit ewigen Zeiten. Wie sie dorthin gekommen war, wird in keiner Erzählung berichtet. Sie floh wohl seinerzeit während des Kriegs des Zorns nach Osten, denn der Krieg war so heftig, dass Beleriand zerstört wurde und im Meer versank. Aber Kankra war schon vor Sauron dort, schon bevor auch nur ein Stein von Barad-dûr auf den anderen gesetzt wurde, und sie diente niemandem, außer sich selbst. Sie trank das Blut der Elben und Menschen und war nun aufgedunsen, fett und träge geworden, nach dem ewigen Brüten auf ihren Mahlzeiten, und webte Netze aus Schatten. Alle Lebewesen waren ihre Nahrung, ihr Erbrochenes war Dunkelheit.

Kankras Brut[]

Ihre Brut, weitaus geringer als sie, Bastarde der armseligen Männchen, ihrer eigenen Nachkommen, die sie ausnahmslos umbrachte, sie verbreiteten sich überall, von Bergschlucht zu Bergschlucht, vom Ephel Dúath bis zu den östlichen Berggebieten, sogar bis Dol Guldur und dem Düsterwald mit seinen Festungen. Doch nicht eine / einer ihrer Nachkommen vermochte es, die Welt so übelst zu plagen wie sie es konnte und tat.

Kankra und Gollum[]

Einst, vor vielen Jahren, hatte sie Gollum entdeckt, Sméagol mit eigentlichem Namen, der überall in dunklen Löchern und Spalten, in Abraum und Dreck herumstöberte. Damals hatte er sich vor ihr gebeugt und gebuckelt, sie verehrt und die Dunkelheit ihrer Boshaftigkeit war auf ihn übergegangen, hatte ihn abgeschnitten vom Licht und Reue unmöglich gemacht. Kankras Bosheit begleitete ihn auf allen Wegen seiner Mühsal. Gollum hatte versprochen, ihr regelmäßig Nahrung zu bringen. Aber nach was ihr gelüstete, lehnte Gollum ab, das war nicht seins. Kankra wusste kaum etwas von der Welt außerhalb ihrer stinkenden, dreckigen Höhle, wusste wenig von Ringen und Türmen, hatte keine Ahnung von Dingen, die Geist und Hand zu schaffen imstande waren. Ihr lag nur an Tod und Vernichtung für jedes Lebewesen, für sich selbst aber ein übersattes Leben.  

Kankra, Frodo und Sam[]

Frodo und Sam begegneten Kankra, als sie, geführt von Gollum, auf dem Weg durch das Schattengebirge, Cirith Ungol passierten. Kankra hatte schon lange gehungert und lauerte in ihrer Höhle, während Sauron immer weiter erstarkte und das Licht und jegliche Lebewesen seine Grenzen mieden. Die Stadt im Tal war ausgestorben und kein Mensch noch Elb kam in ihre Nähe. Nur die unglücklichen Orks; armselige Nahrung für Kankra und in ihrem Wesen vorsichtig. Doch Kankra musste fressen und die Orks gruben immer neue Stollen und Gänge, um ihr nicht zu nahe zu kommen, doch immer wieder gelang es ihr, welche zu fangen. Sauron wusste wo Kankra lauerte und er erfeute sich daran, dass sie hungerte, doch ihre Bosheit ungebrochen war. Eine bessere und zuverlässigere Wache an diesem alten Pfad der in sein Land führte, hätte selbst er nicht ersinnen können.

Aber eigentlich gierte sie nach süßem Fleisch und das hatte Gollum ihr nun gebracht: die Hobbits Sam und Frodo.

Sams Kampf mit Kankra und ihr mögliches Ende[]

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Sam kämpft gegen Kankra

Letztendlich, nach vielerlei schlimmen Situationen, Frodo z.B. war von ihr gestochen worden, gelang es Sam sie mit Galadriels Phiole zu blenden und so im Zaum zu halten, denn sie fürchtete das Licht, aber mehr noch die Zauberkraft, die von der Phiole ausging. Nachdem Sam Kankra auch noch mit dem Schwert Stich verletzt hatte, zog sie sich in eine ihrer Höhlen zurück. Ob sie der Verletzung erlag ist nicht überliefert. Möglicherweise ist sie aber auch verhungert, denn erblindet wie sie war, konnte sie keine Nahrung fangen und Gollum fiel als "Lieferant" aus.

Name[]

Der Name Shelob im englischen Original setzt sich zusammen aus den Worten „she" (Personalpronomen, wörtlich „sie", als Präfix zur Feminisierung eines ansonsten maskulinen Substantivs verwendet) und „lob" (altertümlich für „Spinne"), er bedeutet demnach „Weibliche Spinne". Bei der Übersetzung von Margaret Carroux wurde daraus, um diese Bedeutung beizubehalten, das Wort „Kankra". Dieses wurde aus dem Begriff „Kanker" (alte deutsche Bezeichnug für einen Weberknecht) gebildet, indem das männliche Suffix -er durch das weibliche -a (hier: -ra) ersetzt wurde.[1][2]

In einem Brief an seinen Sohn Christopher schrieb Tolkien am 21. Mai 1944: "[...] Findest Du, dass Shelob ein guter Name für ein riesiges Spinnenwesen ist? Natürlich ist das bloß >She+lob< (Spinne), aber zusammengeschrieben wirkt es doch ganz widerlich."

Tolkien legte bei den Übersetzungen seiner Texte großen Wert darauf, dass gerade für bildhafte Namen geeignete Entsprechungen gewählt wurden (Elves/Elben, The Shire/Auenland, etc.) Da er an Teilen der ersten Übersetzung ins Deutsche mitgewirkt hat,[2] ist davon auszugehen, dass die Übersetzung Shelob/Kankra in seinem Sinne war.

Quellen[]

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