- " Höret nunmehr, alle Völker, die ihr euch nicht dem Schatten im Osten beugt, durch das Geschenk des Herrn der Mundburg werden wir herkommen, um in dem Lande zu wohnen, das er Calenardhon nennt, und darum gelobe ich in meinem eigenen Namen und zu Nutz und Frommen der Éothéod des Nordens, dass zwischen uns und dem Großen Volk des Westens auf immer Freundschaft herrschen soll: Ihre Feinde sollen die unseren, und ihre Not soll die unsere sein, und was auch immer Böses, welche Bedrohung oder welcher Angriff über sie kommen mag, wir werden ihnen zur Seite stehen bis zur äußersten Grenze unserer Kraft. Dieses Gelöbnis soll auf meine Nachfolger übergehen, auf alle, die nach mir in unser neues Land kommen mögen, und sie sollen es in unerschütterlicher Treue bewahren, dass nicht der Schatten auf sie falle und sie verflucht werden."
- —Eorls Eid[src]
Eorls Eid, oder auch Eid von Eorl, war ein Eid den Eorl gegenüber Cirion, dem 12. Herrschenden Truchses von Gondor, leistete.
Geschichte[]
Als nun Cirion im Jahr 2489 D.Z. seine lange Regentschaft antrat war sein Reich schweren Bedrohungen ausgesetzt. Das Einflussgebiet Gondors war klein geworden und obwohl Cirion ein kluger, wachsamer und umsichtiger Herrscher war, konnte er doch nicht verhindern, dass seine Feinde immer mehr Schläge gegen ihn und sein Reich vorbereiteten.
Obwohl die Küsten von den Corsaren immer weider angegriffen und geplündert wurden, wuchs doch die größte Gefahr für Gondor im Norden heran. Dort, im ausgedehnten Land von Rhovanion, zwischen dem Düsterwald und dem Fluss Eilend gelegen, siedelte sich ein übles Volk, Balchoth genannt, an, das sich ganz und gar unter den Einfluss des Schattens von Dol Guldur gestellt hatte. Oft unternahmen sie Raubzüge durch den Wald bis die Region des Anduin-Tales, südlich des Schwertels gelegen, weitgehend entvölkert war. Unterstützt wurden die Balchoth des Nordens von anderen ihresgleichen aus dem Osten. Für Cirion wurde es immer schwerer, die Stellung am Anduin zu halten. Im Jahr 2510 D.Z. setzten die Balchoth mit einer Vielzahl von Schiffen und Flößen, sie hatten sie selbst gebaut, über den Fluss und fegten die Verteidiger hinweg.
Ein von Süden heranmarschierendes Heer wurde abgeschnitten und zum Limklar abgedrängt, wo es plötzlich von einer Schar Orks aus dem Gebirge angegriffen und zum Anduin abgedrängt wurde. Doch da kam wider Erwarten Hilfe von Norden; die Hörner der Rohirrim erschallten zum ersten Mal in Gondor. Eorl der Junge kam mit seinen Reitern, fegte die Feinde hinweg und verfolgte die Balchoth über die Felder von Calenardhon bis keiner mehr übrig war.
Aus Dankbarkeit gab Cirion das Land an Eorl, wo die Rohirrim nun wohnen konnten. Eorl leistete Cirion auf dem Amon Anwar den Eid der Freundschaft für Gondor, Hilfe in der Not oder auf Verlangen zu leisten.
Nachdem Eorl den Eid geleistet hatte, stand Cirion auf, seinen weißen Amtsstab in der rechten Hand, und gelobte, das gleiche Band der Freundachaft solle auch Gondor verpflichten und er sprach in Quenya:
"Vanda sina termaruva Elenna.nóreo alcar enyalien ar Elendil Vorondo voronwe. Nai tiruvantes i hárar mahalmassen mi Númen ar i Eru i or ilye mahalmar ea tennoio."
Und er wiederholte es in der gemeinsamen Sprache (Westron):
"Dieser Eid soll Bestand haben in der Erinnerung an den Ruhm des Landes des Sterns und an die Redlichkeit Elendils des Getreuen, und er soll in der Obhut jener sein, die auf den Thronen des Westens sitzen, und in der des Einen, der auf immer über allen Thronen sitzt."
Nach dem Ringkrieg erneuerte König Éomer, 18. König und erster König der dritten Linie von Rohan, diesen Eid gegenüber Aragorn Elessar, Hochkönig von Gondor und Arnor.
Quellen[]
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Anhänge,
- Anhang A, Annalen der Könige und Herrscher, 4. Gondor und die Erben von Anárion,
- Unterkapitel: Die Truchsesse