Die Drachen wurden von Morgoth herangezüchtet und von ihm in den Kriegen gegen die Völker Beleriands eingesetzt. Glaurung galt als der Vater der Drachen. Der größte Drache war aber Ancalagon der Schwarze.
Entwicklung[]
Die Drachen stammten aus Morgoths Zucht, im Ersten Zeitalter, die er in den Tiefen von Angband heranzog. Der erste Drache war Glaurung, der große Wurm.
Bei Morgoths Angriff auf Gondolin wurden erstmals Drachen aus Glaurungs Brut ausgesandt, die mittlerweile zahlreich und furchtbar geworden waren.
Im Krieg des Zorns, als Morgoth beinahe von den Valar besiegt wurde, schickte er zum ersten Mal die geflügelten Drachen aus, die man nie zuvor gesehen hatte. Sie brachten einen Sturm von Feuer mit sich und mit ihnen kamen Donner und Blitz. Die Valar vernichteten die Drachen fast vollständig, zerstörten Angband und fassten Morgoth. Laut Tolkien sind die Drachen aber nicht ganz verschwunden. So schreibt er in einem Brief vom 25. April 1954 an Naomi Mitchison: 'Drachen. Sie hatten nicht aufgehört; weil sie ja viel später, fast bis in unsere Zeit, noch aktiv waren. Habe ich etwas gesagt, was auf das Ende der Drachen hindeuten könnte? Wenn ja, dann sollte es geändert werden. Die einzige Stelle, die mir einfällt, ist Bd. I, S. 84: "jetzt gibt es keinen Drachen mehr, in dem das Feuer heiß genug wäre". Aber das heißt doch, meine ich, dass es immer noch Drachen gibt, wenn auch nicht mehr vom vollen, urtümlichen Wuchs.'
Nach dem Untergang Beleriands lebten die letzten Drachen in der Dürren Heide und in den Ered Mithrin. Sie versetzten die Gebiete in Angst und Schrecken und vertrieben die Zwerge von dort. Vermutlich starb mit Smaug der letzte lebende Drache Mittelerdes, sonst hätten die Drachen im Ringkrieg noch mitwirken müssen, da sie Sauron zu Treue verpflichtet waren, denn er war der "Nachfolger" Morgoths.
Arten[]
Da die Drachen sich in ihrer Erscheinung unterschieden, wurden sie in folgende Arten unterteilt:
- Urulóki – flügellose, feuerspeiende Drachen
- Kaltdrachen – beflügelte, nicht feuerspeiende Drachen
- Geflügelte Feuerdrachen – beflügelte, feuerspeiende Drachen
Sonstiges[]
Einige der Drachen verfügten über die Magie, den Willen Schwächerer zu beeinflussen. Außerdem war das Drachenfeuer so stark, dass es sogar die Ringe der Macht, außer dem Einen Ring, schmelzen konnte. Vier der Sieben Ringe der Zwerge wurden so zerstört.
Tolkien und die Drachen[]
Schon als Kind liebte Tolkien grüne Drachen. In einem Brief vom 7. Juni 1955 an W. H. Auden schrieb er:
'Zum ersten Mal versuchte ich eine Geschichte zu schreiben, als ich etwa sieben war. Ich weiß davon nichts mehr bis auf eine philologische Einzelheit. Meine Mutter sagte nichts über den Drachen, erklärte mir aber, dass man nicht sagen könne, "ein grüner großer Drache", sondern es müsse heißen, "ein großer grüner Drache". Ich fragte mich warum, und frage mich noch immer.' [1]
Tolkiens Gedicht "Der Drache auf Besuch" handelt von einem grünen Drachen, und auf einigen seiner Zeichnungen sind die Drachen ebenfalls grün.[2]
In einem Aufsatz "Über Märchen" schrieb Tolkien, dass er sich als Kind "von ganzem Herzen nach Drachen sehnte. Was nicht heißt, dass ich mit meinem zaghaften Körper sie mir als Nachbarn gewünscht hätte, denn natürlich wollte ich nicht, dass sie in meine relativ sichere Welt einbrachen. [...] Aber eine Welt, die überhaupt schon die Vorstellung von Fáfnir (Drachenfigur aus der nordischen Mythologie der Liederedda) beinhaltete, war um so viel reicher und schöner, trotz aller Gefahr." [3]
Einzelnachweise[]
- ↑ Humphrey Carpenter: J. R. R. Tolkien Briefe, Brief 163, Seite 282f., Übersetzer: Wolfgang Krege, 2002
- ↑ J. R. R. Tolkien; Douglas A. Anderson: Das große Hobbit Buch, Kapitel "XIV: Feuer und Wasser, Seite 323", Übersetzer: Wolfgang Krege, 2012
- ↑ J. R. R. Tolkien; Douglas A. Anderson: Das große Hobbit Buch, Kapitel "XIV: Feuer und Wasser, Seite 322", Übersetzer: Wolfgang Krege, 2012
Quellen[]
J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion, Übersetzer: Wolfgang Krege
- Quenta Silmarillion:
- Kapitel XX: Von der Fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad
- Kapitel XXIII: Von Tuor und dem Fall von Gondolin
- Kapitel XXIV: Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns
- Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde, Übersetzer: Hans J. Schütz, 2012
J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit, Übersetzer: Walter Scherf
- Kapitel XIV: Feuer und Wasser