Boromir, geboren 2978 D.Z. in Minas Tirith war der erstgeborene Sohn des Herrschenden Truchsess von Gondor, Denethor II. und dessen Frau Finduilas von Dol Amroth, und der ältere Bruder von Faramir.
Beschreibung[]
Boromir war der von Denethor II. meistgeliebte und stets bevorzugte Sohn.
Er war ein großer, impulsiver und stolzer Heerführer Gondors in den letzten Jahren des Dritten Zeitalters. Nachdem seine Mutter früh starb, wurden er und Faramir allein vom Vater erzogen. Dieser verteilte seine Liebe ungerecht; während Faramir von Denethor überwiegend als Versager angesehen und als Zauberlehrling verunglimpft wurde, wird Boromir von seinem Vater vergöttert und geliebt. Seine Interessen lagen, anders als bei seinem Bruder Faramir, vorwiegend bei Ruhm und Krieg, ähnlich wie auch bei Earnur, dem letzten König Gondors. Boromir war jedoch kein machtgieriger Krieger und strebte in erster Linie nach Frieden für sein Volk. Zu seinem 5 Jahre jüngeren Bruder hatte er, trotz der großen Unterschiede die ihr Vater machte, eine enge Bindung.
In der Nacht vor dem überraschenden Angriff Saurons auf die Ruinen Osgiliaths im Juni 3018 D.Z. hörte sein Bruder Faramir im Traum, den er später noch oft hatte und den Boromir selbst auch einmal träumte, eine Stimme, die ihm sagte:
"Das zerbrochene Schwert sollt ihr suchen,
Nach Imladris (Bruchtal) ward es gebracht,
Dort soll euch Ratschlag werden,
Stärker als Morgul-Macht.
Ein Zeichen soll euch künden,
Das Ende steht bevor,
Denn Isildurs Fluch wird erwachen
Und der Halbling tritt hervor."
Boromir kam seinem Bruder, der sich auf die Suche machen wollte, zuvor und ritt an dessen Stelle nach Bruchtal. Lange rätselte er über die Bedeutung von Isildurs Fluch, bis er schließlich unter hohen Gefahren nach Bruchtal (Der Name der Menschen für "Imladris", das Elbische Reich) kam. Von Elrond wurde Boromir zu einem der Vertreter der Menschen des Rates ernannt und zu einem der Gefährten bestimmt. Er beabsichtigte allerdings nicht bis nach Mordor, sondern nur bis nach Minas Tirith zu reisen, um seiner Verpflichtung als Heermeister des Weißen Turms nachzukommen.
Obwohl in Lothlórien die hohe Frau Galadriel zu ihm sagte, seine Zukunft bringe nur den Tod, ließ er die Gefährten, mit denen er im Laufe der Reise eine enge Freundschaft schloss, nicht im Stich. Am Hügel von Amon Hen wurde der Wille, sich des Einen Ringes zu bemächtigen, zu stark für ihn (möglicherweise ging er nun nur aufgrund des Verlangens nach dem Ring weiter mit den Gefährten) und er versuchte ihn Frodo Beutlin, dem Ringträger, mit Gewalt zu entreißen.
Nachdem es Frodo gelungen war, dem Wahnsinnigen zu entkommen, kam Boromir wieder zu Verstand. Als er nach diesem Vorfall die anderen Gefährten aufsuchen wollte, bemerkte er, dass Merry und Pippin von Orks, Sarumans Kriegern aus Isengart, angegriffen wurden. Auf einer Waldlichtung bei Parth Galen, an den Rauros-Fällen, kämpfte er seine letzte Schlacht gegen die Orks. Trotz seines heldenhaften Kampfes, in dem er viele Orks erschlug, wurde er durch viele schwarz gefiederte Pfeile tödlich verwundet. Die Hobbits gerieten in Gefangenschaft.
Als Aragorn den Schall des Horns Gondors vernahm, eilte er ihm zu Hilfe, kam jedoch zu spät. In seinen letzten Worten gestand Boromir Aragorn die Wahrheit und bat ihn, nach Minas Tirith zu gehen, um sein Volk zu retten. Aragorn, Gimli und Legolas erwiesen ihm die letzte Ehre, indem sie den Körper Boromirs zurechtgemacht, sein langes, dunkles Haar gekämmt und auf seinen Schultern geordnet hatten mit seinem zersplitterten Schwert, dem gespaltenen Horn und den Waffen seiner Feinde in eines der Elbenboote legten und dem Fluss übergaben. Nach einer Weile des Schweigens sagte Aragorn: "Sie werden Ausschau nach ihm halten vom Weißen Turm, doch er wird nicht heimkehren vom Gebirge oder vom Meer."
Klage um Boromir[]
Dann begann er [Aragorn] langsam zu singen:
Durch Rohan über Moor und Feld und grünes Weideland
Bis an die Mauern zieht der Wind, von Westen ausgesandt.
"Was bringst du Neues aus Westen, o Wind, was sagst du zu Abend mir an?
Sahst du im Mondlicht Boromir, den hohen Rittersmann?"
"Über sieben Ströme sah ich ihn, über Wasser breit und grau
Gen Norden reiten durch leeres Land, das öde ist und rau.
Vielleicht sah ihn der Nordwind dort, wo ich seine Spur verlorn,
Und vernahm den Schall, den Denethors Sohn noch einmal stieß ins Horn."
"O Boromir! Von hoher Wehr blick ich gen Westen aus,
Doch aus dem menschenleeren Land kamst du nicht mehr nach Haus."
Dann sang Legolas:
Von der Mündung herauf, von der fernen See kommt der Südwind herangejagt;
Das Schreien der Möwen begleitet ihn, wie er am Tore klagt.
"Was bringst du Neues aus Süden, o Wind, was sagst du mir an zur Nacht?
Wo blieb er, der Schöne? Um Boromir trauert die Wacht."
"Frag nicht nach seinem Aufenthalt - auf sturmgepeitschtem Strand
Unter dunklem Himmel liegt Totengebein zuhauf im weißen Sand.
So viele kamen den Anduin herab ins brandende Meer.
Frage den Nordwind! Wen er schickt, weiß niemand als nur er."
"O Boromir! Zur Küste führt vom Tor der Straße Lauf.
Doch mit den Möwen kamst du nicht von der grauen See herauf."
Dann sang Aragorn weiter:
Vom Tor der Könige her und vorbei an Rauros' tosendem Fall
Reitet der Nordwind; am Turm erklingt seines Hornes kalter Schall.
"Was bringst du Neues aus Norden, o Wind, welche Kunde am heutigen Tag?
Weißt du, wo der kühne Boromir so lange weilen mag?"
"Ich vernahm seinen Ruf am Amon Hen. Dort schlug er seine Schlacht.
Geborsten wurden Schild und Schwert zum Anduin gebracht.
Sie betteten das stolze Haupt, den edlen Leib zur Ruh,
Stromabwärts trug ihn Rauros' Fall dem fernen Meere zu."
"O Boromir! Für immer soll fortan der Turm der Wacht
Gen Norden schaun zum Wasserfall, zu Rauros' goldner Pracht."
Der Herr der Ringe (Buch), Die Zwei Türme, Erstes Kapitel: Boromirs Abschied S. 464, Übersetzerin: E.-M. von Freymann
In späteren Zeiten hieß es in Gondor noch lange, das Elbenboot sei den Wasserfall hinunter und durch die schäumende Flut gefahren und habe ihn durch Osgiliath und an den zahlreichen Mündungen des Anduin vorbei bei Nacht unter Sternen hinausgetragen in das Große Meer.
Etymologie[]
Boromir wurde nach jenem Boromir benannt, der einst Truchsess von Gondor war und 2475 D.Z., noch zu Lebzeiten seines Vaters Denethor I., Ithilien von den Orks zurückeroberte. Es war damals durchaus üblich, den Kindern Namen von Persönlichkeiten der Altvorderen Zeit zu geben.
Boromir bedeutet Treues Juwel oder auch Standhaftes Juwel. Der Name enthält sowohl Sindarin als auch Quenya Elemente: boro = Sindarin für Treu oder Standhaft und míre = Quenya für Juwel.
Sonstiges[]
- In Film: "Die Gefährten" zieht der Ring Boromir an. Er versucht ihn Frodo mit Gewalt zu entreißen, doch dann kommt er durch einen Sturz zur Besinnung und sagt greinend und mit zitternder Stimme: " Was habe ich nur getan, was habe ich nur getan, verzeih mir Frodo, verzeih mir, es tut mir so leid...".
- Boromir wird von Sean Bean dargestellt. Die deutsche Synchronisation hat Torsten Michaelis übernommen.
Zitat[]
- "Ein seltsames Geschick, dass wir soviel Angst und Zweifel erdulden wegen eines so kleinen Dinges. So ein kleines Ding!"
- —Boromir über den Einen Ring[src]
- "Gegen meinen Willen sind wir durch die Finsternis von Moria gegangen und haben einen schweren Verlust erlitten. Und nun müssen wir auch noch den Goldenen Wald betreten, sagst du. Aber von diesem gefahrvollen Land haben wir in Gondor gehört, und es heißt, wenige kommen da wieder heraus, die einmal hineingegangen sind; und von diesen wenigen ist noch keiner unversehrt geblieben."
- —Boromir zu Aragorn[src]
- "Ich wäre dir bis ans Ende gefolgt! Mein Bruder... Mein Hauptmann... Mein König!"
- —Boromir zu Aragorn[src]
Quellen[]
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Buch)
- Zweites Buch,
- Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
- Drittes Kapitel: Der Ring geht nach Süden
- Siebentes Kapitel: Galadriels Spiegel
- Achtes Kapitel: Abschied von Lórien
- Zehntes Kapitel: Der Zerfall der Gemeinschaft
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme (Buch)
- Drittes Buch,
- Erstes Kapitel: Boromirs Abschied
- Viertes Buch,
- Viertes Kapitel: Kräuter und Kaninchenpfeffer
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Buch)
- Fünftes Buch,
- Erstes Kapitel: Minas Tirith
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe: Anhänge
- Anhang A, Annalen der Könige und Herrscher,
- Unterkapitel: Die Truchsesse
- Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Film), 2001
- Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (Film), 2002
- Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Film), 2003
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