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Blatt von Tüftler (engl. Leaf by Niggle) ist eine Kurzgeschichte, die (wahrscheinlich im Jahre 1943) von J. R. R. Tolkien verfasst wurde. Erstmals veröffentlicht wurde sie im Jahre 1945 in "The Dublin Review" und ist heute zu finden in den Büchern "Das Tolkien-Lesebuch" sowie "Fabelhafte Geschichten".

Inhalt[]

Tüftler ist ein kleiner Mann, der sich vergeblich darum bemüht, das Bild eines phantastischen Baumes zu malen. Alle seine anderen Bilder befestigt er am Rand des Bildes, welches schließlich so groß wird, dass Tüftler auf einer Leiter stehend malen muss. Leider wird das Meisterwerk nicht fertig, da er sich in Details verliert. Er ist ein Maler, der Blätter besser malen kann als Bäume. Außerdem hat Tüftler auch noch viele andere Dinge zu tun: Erst muss er in die Stadt fahren, dann kommen Besucher, er wird krank und manchmal ist er auch einfach faul und lässt die Dinge laufen. Und da ist noch sein Nachbar, Herr Paris mit dem lahmen Bein, der ihn mit allerlei Bitten belästigt, die er aus Gutherzigkeit nicht ablehnen kann, obwohl er sich sehr gestört fühlt. Und im Hinterkopf weiß Tüftler genau, dass die gefürchtete "Reise" jeden Tag näher kommt.

Eines Tages - viel früher als erwartet - wird er mitten aus seiner Arbeit herausgerissen und muss die Reise antreten. Er wird kurzerhand in den nächstbesten Zug gesteckt und landete, weil er keine Zeit hatte, seine Koffer zu packen, in einem Armenhaus. Dort muss er bittere Medizin schlucken und im Finstern hart arbeiten, er bekommt wenig zu essen und trauert verpassten Gelegenheiten nach. Er lernt aber, sich seine Zeit besser einzuteilen und Arbeiten ordentlich zu erledigen, wodurch er innerlich zur Ruhe kommt. Auch Herr Paris erscheint ihm plötzlich im Nachhinein als freundlicher Nachbar, der ihm ausgezeichnete Kartoffeln vermittelt hat. Schließlich wird Tüftler nach einer Art "Gericht im Dunkeln", bei dem die "Erste" und die "Zweite" Stimme sich über ihn unterhalten und er die Gelegenheit hat, für Herrn Paris einzutreten, als geheilt entlassen. Er setzt seine Reise in einem nagelneuen Zug fort und findet tatsächlich in einer wunderbaren Landschaft "seinen" Baum - fertig. Gemeinsam mit Herrn Paris, der eines Tages bei ihm auftaucht, erkundet er den Wald, entdeckt seine Freude am Gärtnern und bricht schließlich mit einem Hirten in Richtung der Berge auf, hinter denen das Unbekannte liegt.

Inzwischen erfährt man aus dem Gespräch einiger Männer, dass sie Tüftler eigentlich viel zu früh "auf den großen Müllhaufen" abgeschoben haben, weil sie an seinen Besitz herankommen wollten. Das ist das letzte Mal, dass Tüftlers Name fällt - zumindest auf der einen Seite der Wirklichkeit. Denn das Land mit dem wunderbaren Baum wird in Hinkunft "Tüftlers Paris" genannt und ist sehr nützlich zur Erholung für Rekonvaleszenzen - wie die "Erste" und die "Zweite" Stimme befinden.

Wikipedia Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Blatt von Tüftler“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 7. August 2008 (Permanentlink) und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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