Ælfheah war ein Fischer aus Belerion und einer der Gefährten Ælfwines bei dessen Reise, u.a. nach Tol Eressëa.
Die wenigen Menschen, die in der Nähe von Belerion als Fischer lebten hatten Ælfwine aufgenommen und er lebte lange Zeit unter ihnen. Zu Anfang folgten viele der Männer dem Gast auf seinen Reisen über das Meer, doch mit der Zeit waren es nur noch wenige. Nur Ælfheah, auch der Vaterlose genannt, blieb stets treu an seiner Seite.
Eines Tages begaben sich die Seefahrer auf eine lange und merkwürdige Reise, deren Einzelheiten nicht erzählt werden. Lediglich das Ende der Reise ist überliefert: So kam der Tag, dass sie des Seefahrens überdrüssig wurden und ihre Herzen elend waren, denn ihr Schiff dümpelte auf dem Meer und kein Wind regte sich und sie beschlossen, ihr Schiff wieder heimwärts zu lenken. Drei ihrer Kameraden waren bereits gestorben. Ihr Wagemut war erloschen und Ælfheah sagte zu Ælfwine: "Nun, Ælfwine, ist die verabredete Zeit gekommen! Lass uns das tun, was die Götter und die Winde lange schon von uns verlangen - lass uns absehen von unserer herzermattenden Suche nach einem Nichts, einem Trugbilde in der Leere, und lass uns umkehren, wenn die Götter es wollen, und die heimischen Herde suchen." Und Ælfwine fügte sich.
Als die Nacht kam, erhob sich ein Wind und sie setzten die Segel zur Heimfahrt. Die aufkommende Brise aus dem Westen brachte Düfte von der Elbeninsel mit. Der Nebel, der sie umschlossen hatte brach auf und enthüllte tausende Lichter in der Ferne. Neu ermutigt legten sie die Ruder aus und ruderten auf die Küste zu. Noch bevor sie die Küste erreichen konnten wurden sie von Dunkelheit und Nebel eingehüllt und konnten nichts mehr sehen. Plötzlich beugte sich Ælfwine mit weit geöffneten Augen vor, sprang ins Wasser und ertrank.
Ælfheah und die anderen Seeleute fuhren heim. Was aus Ælfheah wurde ist nicht überliefert.
Quellen[]
J. R. R. Tolkien, Das Buch der Verschollenen Geschichten, Teil 2,
- Übersetzer: Hans J. Schütz, 11. Auflage, 2004
- Kapitel "Ælfwine aus England",